Nordroute Etappe 4: Mühltroff >> Elsterberg >> Greiz

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Schlösser Mühltroff und Leubnitz

hendel muehltroff cdefbed7 02Im Lehnbuch des wettinischen Markgrafen Friedrich des Strengen von 1349/50 wird die Wasserburg Mühltroff als »castrum Muldorf« genannt. Der mittelalterliche Burgturm bildet noch immer den architektonischen Mittelpunkt des mehrfach erweiterten und umgebauten Schlosses. Das heutige Erscheinungsbild der Anlage entstand nach einem Brand 1817, der Schloss und Vorwerk des damaligen Rittergutes Mühltroff stark beschädigte. Von 1923 bis 1939 war das Schloss Erholungsheim der Höheren Mädchenschule Plauen. Zur DDR-Zeit wurde es als Wohngebäude genutzt. Heute kann man die Anlage im Rahmen von Führungen besichtigen.Das klassizistische Schloss Leubnitz wurde im Jahr 1794 durch die Familie von Kospoth erbaut, die bis 1945 im Besitz des Ritterguts war. Ein malerischer Landschaftspark umgibt die Anlage. Wechselnde Kunstausstellungen in der Galerie des Kreuzgewölbes und die ständige Ausstellung »Natur und Jagd« können im Schloss besichtigt werden. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die regelmäßigen Konzerte klassischer Musik im prächtigen »Weißen Saal«, der sich durch eine außerordentliche Akustik auszeichnet.

Kapelle Kauschwitz

kauschwitz ulrichjugel 06In Kauschwitz befindet sich auf einer Teichinsel die Kapelle »Christi Himmelfahrt«, die in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts durch Umbau eines verfallenen Wehrturmes entstand. Architektonisch markant sind an dem kleinen Rundbau die barocke Haube mit der offenen Laterne über dem steilen Kegeldach und der vorgelagerte Treppenanbau.

Burgruine Elsterberg und Schlossruine Liebau

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Zwei malerische Ruinen gibt es im Tal der Weißen Elster zwischen Greiz und Plauen zu entdecken, am besten auf Wanderungen.Die Burgruine Elsterberg ist eng mit den Herren von Lobdeburg verbunden, die hier bereits zu Ende des 12. Jahrhunderts auf einem Bergkegel eine Wehranlage errichteten. Sie kontrollierten damit die Siedlung unterhalb der Burg, die schon damals eine Pfarrkirche besaß und Mittelpunkt der umliegenden Rodungsherrschaft war. Die Burgruine Elsterberg ist eine Ringwallanlage mit ausgedehnter Zwingerbefestigung und flankierenden Türmen. Der heute noch sichtbare Baubestand stammt aus der Zeit nach dem »Vogtländischen Krieg« (1354—57), in dem man die Vorgängeranlage geschleift hatte. Alle vier Jahre findet in Elsterberg das bekannte »Ruinen- und Heimatfest« statt. Die Ruine Liebau lässt sich auf eine Burganlage zurückführen, die 1327 als Feste der Vögte von Plauen genannt wird. Die heutige Bausubstanz geht auf ein Schloss zurück, das bis 1742 als adliger Wohnsitz diente.

Die Vögte im Deutschen Orden

johanniskirchekonvent awetzel 04Der Deutsche Orden ist mit der Geschichte der Vögte und des Vogtlandes eng verbunden. Neben den Templern und Johannitern ist er der dritte große Ritterorden des Mittelalters gewesen. Entstanden als Hospitalgemeinschaft in den Kreuzfahrerstaaten des Heiligen Landes, breitete er sich im Reich der Stauferkaiser schnell aus. Im Vogtland, das zur Ballei (Ordensprovinz) Sachsen-Thüringen gehörte, war Plauen die wichtigste Kommende (Niederlassung). Diesem sogenannten Deutschen Haus wurde 1224 durch Vogt Heinrich den Mittleren die Pfarrkirche St. Johannis übertragen. Der Vogt selbst folgte dem Vorbild seines Bruders Heinrich des Älteren und trat nach Scheidung von seiner Gemahlin Jutta 1238 dem Deutschen Orden als Ritterbruder bei. Er stieg bis zu seinem Tod in den Rang des Landmeisters in Preußen auf. Zahlreiche Mitglieder aus der Familie der Vögte und auch einige von deren niederadligen Ministerialen folgten im Mittelalters den beiden ersten vögtischen Ordensrittern und unterwarfen sich ebenfalls den Regeln eines streng geistlichen Lebens.

Bedeutendster Ordensritter der Heinrichinger ist ohne Zweifel Heinrich von Plauen aus der Seitenlinie von Mühltroff, der nach der Niederlage des Deutschen Ordens bei Tannenberg 1410 die Marienburg erfolgreich gegen die Belagerung durch das Heer der polnisch-litauischen Union verteidigte. Er war bis 1413 Hochmeister des Ordens. Heute erinnert an ihn ein historistisches Standbild vor dem Alten Rathaus in Plauen.Neben Plauen hatte der Deutsche Orden im Vogtland Niederlassungen in Adorf, Asch, Reichenbach, Schleiz und Tanna. Ihm wurden Pfarrkirchen und Hospitäler übertragen, Einnahmen und Stiftungen überwiesen, zahlreiche Güter und Liegenschaften zur Sicherung seiner wirtschaftlichen Existenz übertragen. In der Regel befanden sich die Ordenshäuser direkt neben den Pfarrkirchen. Nach der Reformation und der Auflösung der Ordensniederlassungen im Vogtland dienten die Gebäude meist weiterhin Kirchen- oder Schulzwecken. In Plauen etwa wurde die Komturei zur Herberge der Superintendentur und einer Lateinschule.

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