Vogtlandmetropole Plauen
Plauen ist neben Weida, Gera und Greiz einer der zentralen Orte im mittelalterlichen Herrschaftsgebiet der Vögte. Durch den Aufstieg zur bedeutenden Industriestadt im 19. Jahrhundert und die schweren Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg erschließt sich die mittelalterliche Stadtanlage erst auf den zweiten Blick. Schon 1122 wird die Stadtkirche St. Johannis als Pfarrkirche des Dobnagaues erstmals urkundlich erwähnt. Baumerkmale aus dem Mittelalter f nden sich an ihr noch im Bereich der Turmfenster und an der im 14. Jahrhundert errichteten Kapelle der Vögte. Sonst hat die Kirche die Gestalt einer spätgotischen Hallenkirche mit Netzgewölbe und barocken Turmhauben aus dem 17. Jahrhundert. Die Kirche St. Johannis wurde 1224 dem Deutschen Orden übertragen, der in Plauen eine große Komturei errichtete. Von diesem Komturhof ist nur das Konventsgebäude — unterhalb von St. Johannis — erhalten, das zu den bedeutendsten Baudenkmalen des Deutschen Ordens in Mitteldeutschland gehört. Es wurde nach schwerer Zerstörung im Weltkrieg in den vergangenen Jahren vereinfacht wieder aufgebaut und wird für Kulturveranstaltungen genutzt.
Ruinen Wiedersberg und Burgstein
Oberhalb des gleichnamigen Ortes liegt die Ruine der Burg Wiedersberg, die im Jahre 1267 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Grabungen datieren die Burg auf die Zeit um 1200. Mit den Herren von Wiedersberg als Burgmannen gehörte die Burg zur Verwaltungshoheit der Vögte von Plauen. Im Zuge des Vogtländischen Krieges (1354—57) gelangte sie an die Wettiner. Nach Osten durch zwei Halsgräben und zwei rechteckige Türme gesichert, im Westen durch eine bogenförmige Mauer beschützt, hatte die Spornburg ein hohes Maß an Wehrhaftigkeit. Die beiden Ruinen am Burgstein sind zwei ehemalige Wallfahrtskirchen aus dem Spätmittelalter. Eine angebliche Marienerscheinung 1474 machte den Burgstein zum Wallfahrtsort. Da hier die Diözesen Bamberg und Naumburg aneinandergrenzten, beanspruchten beide Bistümer die Einnahmen aus der Pilgerfahrt für sich. Wegen dieser Konkurrenz entstanden zwei Kirchen in unmittelbarer Nachbarschaft. Mit der Reformation verloren sie ihre Bedeutung und verfielen schließlich. Heute — nach der Beseitigung der innerdeutschen Grenze, die eine Besichtigung der Ruinen jahrzehntelang verhinderte — können Ausflügler und Wanderer die historische Stätte in ihrer malerischen Umgebung wieder genießen — und einen Abstecher zum Wohnhaus des Malerpoeten Hermann Vogel im nahen Krebes machen.
Schloss Heinersgrün
Das imposante Schloss Heinersgrün dominiert bis heute den Ort. Ein Adelssitz wird erstmals 1296 urkundlich erwähnt. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts und wieder ab 1785 waren Schloss und Gut im Besitz der vogtländischen Adelsfamilie von Feilitzsch. Früher war das Schloss ein dreigeschossiger Rechteckbau mit zwei vorgelagerten Rundtürmen. Nach einem Brand 1920 bauten die Nachfahren der Familie das Schloss mit einigen Veränderungen wieder auf: Die beiden Türme an der Westfront erhielten ihre Zwiebelhauben und überragen, nachdem ein viertes Geschoss hinzugekommen war, das Haus bis heute. Ebenfalls an der Westseite entstand der rechteckige, treppenturmähnliche Anbau.
Burgruine Neuberg
Anfang des 13. Jahrhunderts ließen sich östlich von Asch die Herren von Neuberg nieder und errichteten unmittelbar darauf auf einem hohen Felsvorsprung eine neue Burg. Deren erste urkundliche Erwähnung stammt aber erst aus dem Jahr 1288, als der König sie den Herren von Plauen zu Lehen gab. Bald kehrte sie jedoch in die Hände der Neuberger zurück und blieb dort bis zu deren Aussterben im Mannesstamm 1395. Damals kam sie aufgrund der Heiratspolitik an die Herren von Zedtwitz.Der hohe, zylindrige Turm, der bis heute erhalten ist, stammt sehr wahrscheinlich aus dem 14. Jahrhundert. Er hatte insgesamt vier Stockwerke. Man stieg über eine Leiter zum Eingang, der sich etwa acht Meter über dem Erdboden befand; es handelte sich um eine enge (68 cm) und hohe (2,20 m) Öffnung, von wo aus ein Gang durch die dicke Mauer zu einem kleinen, runden Raum führte. In ungefähr vier Meter Höhe endete er in einem flachen Gewölbe — mit einem kleinen, runden Loch als Zugang zu den höheren Stockwerken des Turms. Darüber lag ein größerer Raum mit einer Schießscharte. Ganz oben befand sich eine Galerie mit kleinem Dach, wo die Wache umherging, und ein Raum mit fünf Aussichtsfenstern.
Über ihm war ursprünglich eine Bedeckung, jedoch fehlt dieses Dach schon auf dem ältesten Bild der Burg von 1630. Höchstwahrscheinlich fiel es dem großen Feuer im Jahre 1610 zum Opfer. Danach verlor die alte Burg Neuberg ihre Bedeutung als Mittelpunkt der bis dato einheitlichen Herrschaft derer von Zedtwitz über das Ascher Ländchen und verfiel schließlich.
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