Südroute Etappe 7: Františkovy Lázně >> Cheb >> Bochov

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Burg und Museum Seeberg

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Nur sechs Kilometer nordwestlich des Kurortes Franzensbad lädt Burg Seeberg Tagesausf ügler zu einer kleinen Zeitreise in die Region ein. Die Burg ist eine der ältesten Wehranlagen des Bezirks Eger. Sie wurde über die Jahre von ihren Besitzern, zu denen neben dem Adelsgeschlecht Schlick auch verschiedene Patrizierfamilien aus Eger gehörten, mehrfach umgebaut. So sind neben romanischen und gotischen Bestandteilen auch interessante Zeugnisse aus der Renaissance oder aus dem 18. Jahrhundert zu entdecken. Hingewiesen sei in diesem Zusammenhang auf die Fachwerkscheune der Vorburg und auf das Gesindehaus. Das Museum auf Burg Seeberg, das heute zum Stadtmuseum Franzensbad gehört, präsentiert eine facettenreiche volkskundliche Ausstellung über das Leben der Landbevölkerung der Egerer Region und zur bürgerlichen Wohnkultur des 19. Jahrhunderts.

Kirche St. Wolfgang

In der Nähe der Burg Seeberg bef ndet sich die in den Jahren 1470—1478 erbaute Kirche St. Wolfgang. Den ursprünglich gotischen Stil belegen die Außenwände des Kirchenschiffes und Chores. Im Jahre 1721 wurde die Barockkirche umgebaut und drei Jahre später wurde sie eingeweiht. Der aus nur einem Kirchenschiff bestehende Bau ohne Turm mit einem Presbyterium wirkt sehr schlicht. Ihre verhältnismäßig hochwertige barocke Ausstattung wurde in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts zerstört. Zu der Zeit wurde die Kirche als Lager verwendet. Trotz einer erheblichen Zerstörung wurden hier wertvolle historische Artefakte bewahrt — z. B. die Grabsteine der Lehnsherren der Burg Seeberg aus dem 16. und 17. Jahrhundert, der Haupt- sowie Seitenaltar aus dem 18. Jahrhundert und ebenfalls der gotische Altar, der sich im Museum in Eger befindet.

Die Stadt Eger mit der Kaiserpfalz

Eger2 JîrgMetznerDie Entstehung dieser Burg wird üblicherweise mit der Ankunft der ersten deutschen Kolonisten aus Schwaben in Verbindung gebracht. Ursprünglich stand hier seit Anfang des 12. Jahrhunderts eine wesentlich kleinere, steinerne Burg. Gleichwohl hatte sie schon den Status als Verwaltungsmittelpunkt der Egerlandes inne (1135: Regio Egere). Sie wurde errichtet vom Markgrafen des bayerischen Nordgaues Diepold III. von Giengen und Vohburg, der später unter anderem das Kloster Waldsassen gründete (1133) — zum Schutz der beginnenden Kolonisation des Landes im Egerer Becken. Nach seinem Tod im Jahre 1146 ging sie in die Hände des Staufers Konrad III. über. Die Anlage in ihrer bisherigen Gestalt wurde abgerissen, um Platz für den Neubau der kaiser lichen Burg zu machen. Es ist zu vermuten, dass mit dem Bau der neuen Burg unmittelbar nach dem ersten Aufenthalt des Kaisers Friedrich Barbarossa in Eger 1179 begonnen wurde. Als der Kaiser vier Jahre später, Ende Mai 1183, für eine weitere Versammlung nach Eger kam, auf der er sich mit dem Münchener Kloster Schäftlarn über einen Besitztausch einigte und Bischof Konrad von Lübeck die Investitur verlieh, wurde die Egerer Burg zum ersten Mal ausdrücklich als Kaiserliche Burg bezeichnet. Mit dem Übergang zur Stauferpfalz gingen grundlegende Änderungen in Gestalt und Funktion der Burg einher. Sie wurde frühestens Ende der achtziger Jahre im 12. Jahrhundert fertig gestellt. Zu dieser Zeit standen bereits der Wohnbereich der Burg und die Befestigung mit dem Schwarzen Turm.

Die erste Erwähnung der einzigartigen Doppelkapelle stammt von 1213. In diesem Jahr wurde hier durch Friedrich II. die als »Goldene Bulle von Eger« in die Geschichte eingegangene Urkunde ausgestellt.Der letzte Kaiser, der sich auf der Burg aufhielt, war Sigismund von Luxemburg zwischen 1431 bis 1437, und der letzte Regent Georg von Podiebrad in den Jahren 1459, 1461 und 1467. In der Folge begann die Burg dann zu verfallen. Durch die Umgestaltung zur Festung während des Dreißigjährigen Krieges verlor die Pfalz viel von ihrer künstlerischen Anmut. Im 19. Jahrhundert restaurierte man einige Teile der Kapelle, der Palas jedoch war dem Verfall preisgegeben. 1895 ging die Ruine der Pfalz dann in den Besitz der Stadt Eger über, der seitdem die Pf ege und Unterhaltung der erhaltenen Bausubstanz obliegt.

Die Kirchen von Eger

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Kirche St. Nikolaus
Die erste und älteste Egerer Kirche befand sich inmitten der Kaufmannssiedlung unterhalb der Burg am heutigen Platz Janské náměstí und wurde um das Jahr 1140 erbaut. Um die Kirche herum erstreckte sich ein Friedhof. Später wurde die kleine Kirche dann mit einer barocken Frontseite ausgestattet. Nach einem großen Feuer im nördlichen Teil der Stadt 1809 ist sie jedoch nicht mehr erneuert worden. Aus dieser Kirche stammte überdies ein Stein mit geheimnisvollen Zeichen, der jedoch Mitte des 19. Jahrhunderts verloren ging.

Die zweite Egerer Kirche wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts für die geplante Erweiterung der Stadt errichtet. 1258 kam sie unter das Patronat des Deutschen Ritterordens. Der erste Bau war eine dreischiff ge romanische Basilika mit vier Feldern und gebundenem Gewölbesystem. Im Osten befand sich ein quadratischer Chor mit zwei Türmen, die Westseite der Kirche schloss mit Querschiff und Hauptportal ab. Die Grundmauern der Türme deuten darauf hin, dass man ursprünglich zwei weitere Westtürme bauen wollte, was den Zusammenhang zwischen dem Egerer Bauwerk und dem Bamberger Dom von 1218 bestätigt. Von dem romanischen Gebäude sind die unteren drei Stockwerke der Türme, das Westportal sowie Teile des Nordportals erhalten. In die Außenmauer der früheren Nordf urhalle sind kleine romanische Plastiken eingemauert, die dem Eingang den Namen »Tor der sieben Brüder« gaben — sie stammen von der Turmfassade und wurden hier wohl erst beim spätgotischen Umbau eingesetzt, der auf den Brand 1270 folgte. Dabei wurde die Kirche zudem um ein neues und weites gotisches Presbyterium erweitert. Durch spätere Feuersbrünste kam es wiederholt zur Beschädigung der Türme und Dächer. Während der Belagerung im Jahre 1742 wurden die oberen Teile der Türme beschädigt und auf Vorschlag des gebürtigen Egeraners Balthasar Neumann 1747 durch barocke Aufbauten ersetzt. 1945 wurden die Türme bei den Kämpfen um Eger wieder beschädigt und nur provisorisch abgedeckt. Erst 2008 erhielten sie neue Kuppeln, die in ihrer Gestalt jenen aus dem Jahre 1869 nachempfunden sind.

Franziskanerkirche und -kloster

Eger Frantiskan 23 D5II051 ArchivBei Fertigstellung der Kirche St. Nikolaus ließ sich in Eger neben den Deutschherren noch ein zweiter kirchlicher Orden nieder — die Minoriten, Ordensbrüder des Heiligen Franziskus von Assisi. Aus 1247 ist der erste Egerer Ordensvorsteher überliefert und 1256 weilte der Bischof von Regensburg im nun erbauten Kloster. Die adeligen Gründer des Klosters waren Honnigar von Seeberg und Hecht von Neuberg. Der älteste Teil des Baus, die Sakristei, wird sogar auf die dreißiger Jahre des 13. Jahrhunderts datiert. Den allmählichen Aufbau des Komplexes unterbrach der große Stadtbrand in Eger 1270, in dessen Folge ein Großteil der heutigen Bausubstanz entstand: das Presbyterium (1285), die dreischiff ge Form und um 1330 dann auch der Kreuzgang sowie der prismenförmige Turm mit polygonalem Abschluss. Das erhaltene Kirchendach stammt vom Ende des 13. Jahrhunderts. Fünfzehn Jahre nach der Zerstörung der ersten Bauten wurde im Januar 1285 durch den Bischof von Regensburg in Anwesenheit von König Rudolf von Habsburg und zahlreicher hoher kirchlicher und adeliger Würdenträger des Reiches, die sich in Eger auf dem Fürstentag eingefunden hatten, eine neue Kirche mit dem Namen Mariae Verkündigung geweiht. Aus dieser Zeit ist auch eine Nachricht über die erste Hochzeit in dieser Kirche überliefert, als sich hier am 30. Januar 1285 — vier Tage nach der feierlichen Einweihung der Kirche — der böhmische König Wenzel II. mit Rudolfs Tochter Gutta vermählte.Nach den Hussitenkriegen verf el das Kloster. Mit der päpstlichen Bulle aus dem Jahre 1463 kam dann seine Reformierung in ein Franziskanerkloster. Es konnte so jedoch nicht der Krise des 16. Jahrhunderts entgehen (zwischen 1592 und 1603 stand es offenbar völlig leer). Nach der Niederschlagung des ständischen Aufstandes brach für die Gemeinschaft ein neuer Zeitabschnitt an — als Brennpunkt bei der Rekatholisierung der Stadt und begleitet von barocken Umbauten insbesondere des Konventes (1707—1733). Das Kloster wurde dann im Zuge der Reformen von Josef II. nicht aufgelöst, sondern verschwand erst im Jahre 1950.

Burgruine Königswarth

Kînigswarth 2013 08 29 0003 FrankBarteld b4b82828Über dem Kurort Bad Königswart steht zwischen Galgenberg (Šibeniční vrch) und Spitzberg (Špičák) eine mittelalterliche Burgruine. Das Gebiet um die Burganlage wurde schon am Ende des 12. Jahrhunderts von der Familie Hohenberg beherrscht, die bald einige Auseinandersetzungen mit dem in der Nähe gelegenen Kloster in Tepl hatte. Die Reste der Mauer zeugen vom Umfang der Vorburg und der oberen Burg. Hier bef nden sich gut erhaltene Reste eines Wachturmes sowie das Verlies. Die Burg Königswarth war ursprünglich eine königliche Gründung. Sie wurde von König Wenzel I. Přemysl noch vor Mitte des 13. Jahrhunderts gebaut und sollte, an der Grenze zwischen Westböhmen und dem Egerland gelegen, Handels- und Militärwege sichern. Auf der »Mautwiese« (Mýtná louka) gegenüber der Zugbrücke stand das alte Zollhaus. Vor 1287 besaß die Ministerialenfamilie Hertenberg aus Eger die Burg. Die Königswarther Linie der alten Familie hat bis zu dieser Zeit den Namen »de Kunigeswart« getragen, und ihr Wappen zeigt einen Schlagbaum. Anfang des 15. Jahrhunderts ist die Burg in den Besitz Heinrichs I. von Plauen gekommen. Die weiteren Besitzer waren die Grafen Schlick, die Herren von Gutstein und nach der Schlacht am Weißen Berg die Herren von Metternich, Winneburg und Beilstein. Die Zerstörung der alten Burg kam durch die harten Kämpfe zwischen den Schweden und den kaiserlichen Soldaten in den letzten Jahren des Dreißigjährigen Krieges. Im August 1647 war es zwar gelungen, den Feind zu verdrängen, doch im Oktober wurde die Burg Königswarth erobert und niedergebrannt. Die Burgruine lieferte dann in den 80er Jahren des 17. Jahrhunderts das Baumate rial für das Schloss.

Burg und Museum Petschau

Petschau 2014 07 15 0098 HJBarteld db0f85c1Die Gründung von Petschau ist verbunden mit einer wichtigen Handelsstraße von Böhmen nach Deutschland, die damals von Luditz nach Eger führte. Um diese Straße zu sichern, wurde auf dem Felsen über der Tepl eine Festung für Wach- und Zollzwecke gebaut. Die Burg war der Mittelpunkt einer Herrschaft, zu der auch der größte Teil des Kaiserwaldes gehörte, wo schon lange Zeit Silber, Zinn und andere Metalle gewonnen wurden. Erstmals wurde die Herrschaft als Sitz des Boresch von Osek und Riesenburg im Jahr 1314 erwähnt. Aus dieser Zeit stammt — als wahrscheinlich ältester Teil der Burganlage — der Unterbau des runden Burgturms. Dieser wurde am Südende des Felsens hinter der alten Burgmauer gebaut. Aus dieser Zeit ist auch ein Großteil des vierstöckigen und viereckigen Wohnturmes erhalten. Im Osten schließt an den Turm die massive Burgmauer der Vorburg an, im Westen eine Burgmauer, die heute die gewölbte Stirnseite eines Wohnkerns bildet. Im unteren Teil des Turmes wurde im Jahr 1400 die gotische Burgkapelle »Maria Heimsuchung« gebaut, die ein Kreuzgewölbe hat. Am Anfang des 15. Jahrhunderts kam die Burg in den Besitz des Meißener Burggrafen Heinrich des Älteren von Plauen. Bei Umbauten Anfang des 16. Jahrhunderts wurde am gotischen Teil noch ein Renaissanceschloss angebaut, das sogenannte Pflugsche Palais (Pflugsche Häuser). 1623 wurde das Aussehen der Petschauer Burg durch die Abriss des mächtigen zylindrischen Burgturmes erneut verändert. Der Turm wurde radikal gekürzt und schrittweise von einem Wach- und Verteidigungsbergfried zu einem Aussichtsturm degradiert. Die letzten Baumaßnahmen hat es 1861—1865 nach Plänen der Architekten Josef Zítek und Josef Mocker gegeben.

Burgruine Hartenstein

Hartenstejn krabat77 wikicommDie Burg Hartenstein wurde um 1473 von Heinrich von Plauen als militärischer Stützpunkt errichtet. Im Jahre 1573 ist sie zum ersten Mal als wüst bezeichnet, jedoch durch Adam den Älteren von Stensdorf zumindest teilweise erneuert worden. Völlig verlassen blieb sie erst nach 1609, als sie dem benachbarten Engelhaus zugesprochen wurde.Die quadratische Burg nahm den gesamten Gipfel des einsamen Berges ein. Aus der umfangreichen Ringmauer ragten in der Mitte der drei Seiten halbrunde Batterietürme auf. Die westliche Seite schützte eine große polygonale Bastion, von welcher am Eingangstor wiederum ein kleinerer halbrunder Wehrturm aufstieg. An der südwestlichen Ecke stand ein kleiner Palas. Der Großteil der weiteren Gebäude, die den inneren Bereich umgaben, verschwand.

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