Die Stadt Asch
Die Stadt Asch entwickelte sich aus einer kleinen, wohl im 13. Jahrhundert gegründeten Siedlung. Ihre erste urkundliche Erwähnung datiert bereits aus dem Jahr 1232, als der römische König Friedrich Asch und Selb Heinrich dem Älteren von Plauen und seinem Sohn Heinrich dem Jüngeren als Pfand übergab. Der nächste Beleg, in dem die Stadtkirche erwähnt ist, stammt von 1270. 1331 wurden Asch und Selb von König Johann von Böhmen wiederum den Herren von Plauen und ein Rest des Ascher Ländchens den Herren von Neuberg als Pfand übergeben. Die Plauener erbauten sich in Niklasberg einen Nebensitz. Um das Jahr 1400 kauften schließlich die Herren von Zedtwitz das ganze Gebiet, um es dann für mehr als 500 Jahre zu regieren.Unter dem Einf uss derer von Neuberg sowie derer von Zedtwitz entstanden im Gebiet um Asch verschiedene Herrschaftssitze. Als ältester gilt eine Festung, deren erste Erwähnung aus dem 16. Jahrhundert stammt. Im Jahre 1534 führte der damalige Besitzer Sebastian Zedtwitz hierbei den Titel »zu Asch« und bezeugte damit ihre Existenz. Allerdings ist der Standort heute nicht mehr genau zu bestimmen.
Stadt Adorf
Viele Dorfkirchen im Gebiet um Weida, Triptis und Gera stammen aus der frühen Herrschaftszeit der Vögte. Ihr Bau stand im Zusammenhang mit der kirchlichen Durchdringung der Region, die den Landesausbau des 12. und 13. Jahrhunderts begleitete. Zu nennen sind unter anderem Burkersdorf, Forstwolfersdorf, Frießnitz, Geißen, Grochwitz, Lusan, Schömberg, Seifertsdorf, Steinsdorf, Wetzdorf und Wöhlsdorf. Am heutigen Baubestand dieser Gotteshäuser sind trotz späterer Überformungen oftmals noch deutlich romanische Stilelemente zu erkennen. So deutet eine im Grundriss halbrunde oder polygonale Apsis auf einen Kirchenbau aus romanischer Zeit hin. Die Apsis schließt dabei entweder direkt an den Kirchensaal an, oder sie bildet zusammen mit Saal und eingezogenem Chorquadrat eine sogenannte vollständige Anlage. Auch die schmalen Rundbogenfenster sind typisch für die Romanik und lassen sich an einigen der massiven Kirchtürme entdecken. Die mittelalterlichen Dorfkirchen in Döblitz und Schüptitz werden in der Literatur zumeist als »Wehrkirchen« charakterisiert, da sie von einem Wall umgeben waren oder ihr Turm eine auskragende Form hat.
Schloss Schönberg
Die Burg von Schönberg am Kapellenberg lässt sich ab den 60er Jahren des 13. Jahrhunderts historisch fassen. Sie war die südlichste Wehranlage des sächsischen Vogtlandes an der Grenze zum böhmischen Königreich. Von 1485 bis 1945 war sie im Besitz der bedeutenden Adelsfamilie von Reitzenstein. Ab Ende des 15. Jahrhunderts erfolgte etappenweise der Umbau der Anlage zu dem Schloss in seiner heute bekannten Form. Der imposante achteckige Wartturm des Schlosses ist zusammen mit dem spätgotischen Erker der Südfront die architektonische Krönung des Herrenhauses. Im Innern des Schlosses beeindrucken vor allem die prächtigen Stuckdecken mit ihren mythologischen Darstellungen den Besucher.
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Schloss Voigtsberg, Oelsnitz
Der Bergfried von Schloss Voigtsberg in Oelsnitz ist das einzige erhaltene Teil aus der Gründungszeit der Burg zwischen 1230 und 1240. Die Befestigung war der Herrschaftsmittelpunkt der Herren von Voigtsberg, die hier eine Rodungsinsel anlegten. Neben dem zentralen Turm gehörten zur mittelalterlichen Burganlage, die in Vorburg- und Kernburg geteilt war, noch Palas, Ritter- und Hofstube, Kapelle, ein Boden, Kellergewölbe, eine Küche und natürlich massive Mauer- und Toranlagen. Nach kurzem Intermezzo unter böhmischer Herrschaft ging Voigtsberg 1327 an Vogt Heinrich III. von Plauen, der die zweigeschossige Kapelle St. Georg an der Ostseite der Wehrmauer bauen ließ. Im Vogtländischen Krieg 1354—1357 fiel Voigtsberg an die Wettiner und war fortan, fast durchgängig bis ins 19. Jahrhundert, Amtssitz. Das ließ die Anlage zu einem wehrbereiten Befestigungskomplex heranwachsen, der auch repräsentieren sollte. Nach Auflösung der Ämterverwaltung im Königreich Sachsen im 19. Jahrhundert wurde Schloss Voigtsberg zum Gefängnis. Aus dieser Zeit stammen die heutigen nördlichen Gebäude. Im 20. Jahrhundert diente die Anlage den verschiedensten Zwecken: als Durchschleusungslager in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg oder als Berufsschule zu Zeiten der DDR.
Kirche Schönbach
Die erste Besiedlung des Ortes Schönbach, heute Luby, wird zwischen 1100 und 1140 datiert. Damals wurde das Land als der »umliegende Wald« oder »Luber Ujest«/»Aujest« genannt. 1149 übergab Konrad II. das Land Vladislav II. Der schenkte es 1165 dem Kloster Waldsassen, dem es für die nächsten 200 Jahre gehörte. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde mit dem Bau der spätromanischen Kirche St. Andreas begonnen. Das Bauwerk gehört zu den ältesten sakralen Sehenswürdigkeiten Westtschechiens. Am selben Ort stand schon früher, um 1118, eine kleine Pfarre. Die erste urkundliche Erwähnung, als Eigentum des Klosters Waldsassen, stammt aber erst von 1184. Aus der romanischen Zeit ist nur der Turm erhalten. 1734 wurde die Kirche im barocken Stil umgebaut und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts saniert. Der Bau hat ein Langhaus und ein rechteckiges Querhaus, welche mit einem Kreuzgewölbe überspannt sind. Auf der Westseite bef ndet sich die Orgel, beidseits Emporen. Der Hauptaltar entstand Mitte des 18. Jahrhunderts. Er zeigt Statuen von Petrus und Paulus sowie ein Ölgemälde mit dem Heiligen Andreas. Die Seitenaltäre sind im Pseudorenaissancestil und stammen vom Ende des 19. Jahrhunderts.
Burg Wildstein
Die Siedlung Wildstein entstand unterhalb der romanischen Burg, die Ende des 12./Anfang des 13. Jahrhunderts als Ministerialburg des Klosters Waldsassen gegründet wurde. Der erste Besitzer war die Familie Notthafft. Die Burg wurde auf einem Granitfelsen in Form eines unregelmäßigen Rechtecks errichtet. Rund um die Anlage, die zu den ältesten Wasserburgen Tschechiens gehört, fließt der Soosbach. Das Bossenmauerwerk zeigt den Einf uss der Stauferarchitektur. Wahrscheinlich stammten die Baustoffe aus einem Werk in Eger. An Stelle des romanischen Palas stand später ein gotisches Bauwerk, getragen von einer mächtigen Säule. Von der rechten Seite des Burgturmes zog sich eine niedrige Burgmauer bis zur romanischen Burgkapelle, die viel höher als der Palas war. Ursprünglich hatte die Kapelle wahrscheinlich eine flache Decke. Später erhielt sie ein Kreuzgewölbe. Von der Empore sind über dem Krypta- und Kellereingang rechts des Portals ein größeres und ein kleineres romanisches Fenster erhalten (heute beide zugemauert). Unter der Burg befinden sich einige größere Räume mit Tonnengewölbe und romanischem und gotischem Mauerwerk. Es sind auch Reste des Altars in der Krypta und ein romanisches Portal erhalten.
Kirche Johannes des Täufers
Die Kirche Johannes des Täufers wurde durch den Deutschen Ritterorden gegründet. Die erste schriftliche Erwähnung eines Heinrich, Pfarrer (plebanus) aus Wildstein, stammt aus dem Jahr 1295. Zwischen 1564 und 1628 haben in Wildstein die Prädikanten der Lutheraner gedient, danach weltliche Herren, und 1645—1782 haben Dominikaner aus Eger das Pfarramt verwaltet. Zur Wende 17./18. Jahrhundert war die Kirche schon weitgehend zerstört. Anfang 1704 hatten die Herren Trautenberk beschlossen, die Kirche zu restaurieren. In den Jahren 1705—1709 begann der Umbau des ursprünglich gotischen Bauwerkes in den Barockstil. Die Bauherren waren Johann Wolfgang Braunbock aus Tepl und Adam Sandner aus Schönbach. Es handelt sich bei dem Bau um ein Langhaus mit einem rechteckigen Chor. Über dem Chor ist ein Turm mit doppelter Zwiebelhaube und einer Laterne. Auf dem Westteil des Daches bef ndet sich eine Glocke. Im Erdgeschoss wurden an den Seiten Portale mit Steingewänden eingesetzt. Das Hauptportal findet man auf der westlichen Seite, mit abgesetztem Anbau und mit einem Durchgang mit Tonnengewölbe. Über dem Portal bef ndet sich auf zwei Etagen der Chor. Das Interieur ist ein Saalbau mit Gewölbe, im Presbyterium mit Lünetten. Auf beiden Seiten des Altarraumes sind die Oratorien.
Friedhofskirche des Hl. Sebastian
Ursprünglich handelte es sich hier um einen gotischen Bau aus dem 14. Jahrhundert, der als Dank für die Bewahrung vor der Pest in den Jahren 1686—1689 umgebaut wurde. Weitere Umbauten wurden in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts vorgenommen. Die Kirche wurde damals renoviert und hat einen Glockenturm erhalten. In der Kirche bef ndet sich im Langhaus eine Balkendecke, auf der Holzdielen liegen, des weiteren eine hölzerne Empore mit Orgel und ein rechteckiges Presbyterium mit einem Kreuzrippengewölbe aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Im Kirchenraum findet man Grabsteine der Familien Wirsberg, Trauttenberg und Hertenberg aus der Spätrenaissance und dem Frühbarock mit Figural- und Wappenmotiven. Die Kirche ist in das Verzeichnis der Kulturdenkmale der Tschechischen Republik eingetragen. Heute gehört sie der Stadt, die sie nach und nach vollkommen rekonstruiert.
Burgruine Altenteich
Der erste Eintrag zur Burg stammt aus dem Jahr 1364. Sie gehörte damals dem Egerer Bürger Jan Rabe aus Mechelsgrün. Seine Familie besaß auch die benachbarte Burg Wildstein. Die Gründung der Burg wird auf die Wende 13./14. Jahrhundert datiert. Die Burg »Altenteich« stand auf einem Hügel und war von zwei Teichen umgeben. Diese Lage gab der Burg ihren Namen. Auf der anderen Seite wurde sie durch einen tiefen Graben mit Zugbrücke geschützt. Im 15. Jahrhundert wurde die Burg abgerissen und das Hauptgebäude in seine endgültige Form umgebaut. Die folgende Zeit brachte einige Änderungen im Stil der Renaissance. Weitere Inhaber der Burg waren bis zum Jahr 1633 die Herren von Trautenberg, später die Pergels aus Perglas und die Wilhelms. Nach einem Brand 1792 wurde die Burg nicht mehr genutzt und ist dann verfallen. Einzige Ausnahme war die wirtschaftliche Nutzung des Nordpalas. Die Besitzer sind in das nahegelegene Schloss umgezogen. Der südöstliche Teil des Objekts ist nach einem Blitzschlag eingestürzt und wurde nur teilweise rekonstruiert. Die Burgmauer war bis in die 1960er Jahre relativ gut erhalten. Das Mauerwerk wurde aber nicht erhalten und der größte Teil ist eingefallen.
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