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Burgruine Engelhaus
Die Burg Engelhaus stand auf einem kegelförmigen Berg knapp über dem gleichnamigen Städtchen. Die näheren Umstände ihrer Gründung sind nicht bekannt; es ist jedoch unzweifelhaft, dass sie erst um die Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert in der Petschauer Herrschaft der Herren von Riesenburg entstand. Offenbar sollte Engelhaus zusammen mit der alten Burg Petschau die seinerzeit ausgedehnten Riesenburgischen Besitzungen sichern, welche die königliche Stadt Karlsbad von Süden, Osten und Norden umgaben.Am markantesten wurde der Charakter der Burg durch den zweiten, spätgotischen Umbau der Herren von Plauen geprägt, der an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert stattfand. Aus dieser Zeit stammen auch die meisten Überreste der Burgarchitektur. Das Areal der inneren Burg, seinerzeit neu befestigt, hatte die Gestalt einer länglichen Ellipse, die westöstlich ausgerichtet war und eine Länge von ungefähr 80 m und einer Breite von ca. 40 m aufwies. Der alte Turmpalas war etwa in der Mitte positioniert. Auf westlicher Seite wurde noch ein quadratisches Wohngebäude spätgotischen Ursprungs errichtet, das später dem Stile der Renaissance angepasst wurde (charakteristisch Putz und Fenster). Von diesem sind die Mauern bis zur Höhe der ersten Etage erhalten.
Schlossruine Hartenberg
Die ursprünglich romanische Burg Hartenberg wurde vermutlich schon Ende des 12. Jahrhunderts von dem Ministerialengeschlecht der Herren von Hartenberg errichtet. Im Laufe des 13. Jahrhunderts erfolgte der Umbau in eine zeittypische Burg mit Bergfried. Ihr ältester Teil war wohl der große, dominante und schlanke Wehrturm mit rundlicher Spitze. Der Turm ergänzt den außergewöhnlich weitläufigen, zweif ügeligen Palas. Im untersten Geschoss des Objektes haben stattliche Tonnengewölbe überdauert. Das massive, gotische Gemäuer der mittelalterlichen Burg ist bis zur Etagenhöhe des jetzigen Palas erhalten, welcher seine heutige Dimension im 14. Jahrhundert bekam. Damals entstand auch der Zwinger, der den Kern der Burg umgab. Während der Schlickschen Umbauten im Stile von Spätgotik und Frührenaissance wurde das zweite Stockwerk des Palas aufgetragen. Dort richtete man 1471 die Burgkapelle der Heiligen drei Könige ein. Zu dieser Zeit wurde mit dem Bau einer vorgeschobenen Bastion und eines Tores mit Hängebrücke über dem Burggraben auch die Befestigung der Burg verbessert. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde unter den Herren von Piesnitz mit dem allmählichen, jedoch umfassenden Umbau der ursprünglichen Burg in ein behagliches Renaissanceschloss begonnen. Während der Kämpfe des Dreißigjährigen Krieges erlitt Hartenberg allerdings große Schäden und brannte im Jahre 1668 schließlich nieder. Bei der barocken Erneuerung erhielt das hiesige Schlossareal seine endgültige und heutige Gestalt. Die letzten Instandsetzungen des Schlosses fanden im Laufe des 19. Jahrhunderts unter den Herren von Auersperg statt und konzentrierten sich vor allem auf die Herrichtung des Interieurs und die Beseitigung der letzten Überreste der ursprünglichen gotischen Burgbefestigung.
Von Schöneck nach Treuen
Am östlichen Saum ihrer Rodeherrschaft verfügten die Vögte von Plauen mit Schöneck, Falkenstein, Auerbach und Treuen über einen Ring von Befestigungen. Von den zwei südlichen Anlagen, dem »Alten Söll« in Schöneck und der Burg in Falkenstein, sind nur bescheidene Reste im Stadtbild geblieben. Beide Herrschaften gelangten im 14. Jahrhundert kurzzeitig an die böhmische Krone, bevor sie dann in den Besitz der Wettiner wechselten. In Auerbach ist von der mittelalterlichen Burg der Bergfried erhalten, der heute als eines der architektonischen Wahrzeichen die Silhouette der »Drei-Türme-Stadt« prägt. Die anderen Teile der Burg wurden nach einem Brand 1757 abgetragen. An ihrer Stelle entstanden die Rittergüter Auerbach unteren und oberen Teils. Heute ist hier das städtische Museum untergebracht. Auch in Treuen ist von der mittelalterlichen Burg beim ehemaligen Rittergut Treuen oberen Teils nur noch wenig zu sehen. Dagegen ist das gut erhaltene Rittergutsschloss Treuen unteren Teils ein architektonisches Kleinod im Stil der Spätrenaissance. Um Erhalt und Nutzung des Fachwerkgebäudes bemüht sich ein Förderverein, der das Haus 2003 erwarb und seitdem aufwendig saniert.
Ruine der Wasserburg Rodewisch
Ehemalige Wasserburg Rodewisch mit Rittergut Obergöltzsch
Ehemalige Wasserburg Rodewisch mit Rittergut Obergöltzsch
Die Rodewischer Schlossinsel geht in ihren Grundmauern auf eine mittelalterliche Wehranlage zurück. Bei Grabungen in den 1930er Jahren konnten zahlreiche archäologische Zeug nisse dieser Wasserburg freigelegt werden. Sie sind der Grundstock der Sammlung des Museums »Göltzsch«, die heute im ehemaligen Rittergut zu sehen ist. Ausgestattet mit 1,20 m dicken Außenmauern bestand der Burgkomplex aus zwei Flügeln mit einem Fachwerkobergeschoss und einem kleinen Hof. Das um 1500 errichtete und dem Herrenhaus benachbarte Renaissanceschlösschen beeindruckt bis heute mit seinem zweigeschossigen Rechteckbau, dem ebenfalls zweigeschossigen Satteldach und den Treppengiebeln an den beiden Stirnseiten.
Schloss Netzschkau
Das 1490 gebaute und vollkommen unbefestigte Wohnschloss von Netzschkau liegt gegenüber der Kirche in der Nähe des Marktes. Caspar Metzsch, der erste Schlossherr, fasste den Entschluss, Netzschkau zur Stadt zu erheben und so die Bedeutung seiner Grundherrschaft zu erhöhen. Der Rechteckbau des Renaissanceschlosses mit Satteldach und Backsteingiebel an der Nordstirnseite ist immer noch eindrucksvoll. Angelagert ist ein Viereckturm mit spätgotischen Treppengiebeln. Im Dreißigjährigen Krieg zur Dreiflügelanlage erweitert, folgte im 17. Jahrhundert die weitläuf ge Ummauerung. Im Inneren prägen ein 4,10 m hoher Kachelofen von 1627, ein seltener Wappenschrank sowie die reich verzierten Stempelstuckdecken das Bild. In den 1990er Jahren gelang es, sowohl das Schloss zu sanieren und das verbliebene Interieur zu retten, als auch ausgewählte Exponate der Ausgrabungen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Burg Mylau
Die wohl im späten 12. Jahrhundert entstandene Burg Mylau war Mittelpunkt der »provincia Milin«, einer mittelalterlichen Rodungsinsel, die sich vom Unterlauf der Göltzsch in nordöstlicher Richtung bis Neumark und Schönfeld erstreckte. Im Laufe des 13. Jahrhunderts gliederten die Vögte von Plauen Burg und Herrschaft in ihren Einflussbereich ein, verloren diese aber im 14. Jahrhundert an die böhmischen Könige aus dem Geschlecht der Luxemburger. Kaiser Karl IV. erhob die unterhalb der Burg liegende Siedlung 1367 zur Stadt. Die Erweiterung der Anlage um die Vorburg am Fuße des Bergsporns, auf dem die Hauptburg liegt, fällt wahrscheinlich ebenfalls in diese Zeit. 1422 verpfändete Kaiser Sigismund Mylau an die Wettiner und der Ort wurde sächsisch. Als die Stadt Mylau die Burg im 19. Jahrhundert erwarb, war die Bausubstanz stark verfallen. Durch den damals von engagierten Bürgern gegründeten Schlossbauverein konnte die Burg erhalten und später unter anderem als Museum genutzt werden. Heute ist der Evangelische Schulverein Vogtland e.V. auf Burg Mylau zu Hause. Er verbindet mit seinem »Schuleum« Museales und Pädagogisches für Lernen, Begegnung und Kultur.
weitere Ziele
Burg und Museum Seeberg
Nur sechs Kilometer nordwestlich des Kurortes Franzensbad lädt Burg Seeberg Tagesausf ügler zu einer kleinen Zeitreise in die Region ein. Die Burg ist eine der ältesten Wehranlagen des Bezirks Eger. Sie wurde über die Jahre von ihren Besitzern, zu denen neben dem Adelsgeschlecht Schlick auch verschiedene Patrizierfamilien aus Eger gehörten, mehrfach umgebaut. So sind neben romanischen und gotischen Bestandteilen auch interessante Zeugnisse aus der Renaissance oder aus dem 18. Jahrhundert zu entdecken. Hingewiesen sei in diesem Zusammenhang auf die Fachwerkscheune der Vorburg und auf das Gesindehaus. Das Museum auf Burg Seeberg, das heute zum Stadtmuseum Franzensbad gehört, präsentiert eine facettenreiche volkskundliche Ausstellung über das Leben der Landbevölkerung der Egerer Region und zur bürgerlichen Wohnkultur des 19. Jahrhunderts.
Kirche St. Wolfgang
In der Nähe der Burg Seeberg bef ndet sich die in den Jahren 1470—1478 erbaute Kirche St. Wolfgang. Den ursprünglich gotischen Stil belegen die Außenwände des Kirchenschiffes und Chores. Im Jahre 1721 wurde die Barockkirche umgebaut und drei Jahre später wurde sie eingeweiht. Der aus nur einem Kirchenschiff bestehende Bau ohne Turm mit einem Presbyterium wirkt sehr schlicht. Ihre verhältnismäßig hochwertige barocke Ausstattung wurde in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts zerstört. Zu der Zeit wurde die Kirche als Lager verwendet. Trotz einer erheblichen Zerstörung wurden hier wertvolle historische Artefakte bewahrt — z. B. die Grabsteine der Lehnsherren der Burg Seeberg aus dem 16. und 17. Jahrhundert, der Haupt- sowie Seitenaltar aus dem 18. Jahrhundert und ebenfalls der gotische Altar, der sich im Museum in Eger befindet.
Die Stadt Eger mit der Kaiserpfalz
Die Entstehung dieser Burg wird üblicherweise mit der Ankunft der ersten deutschen Kolonisten aus Schwaben in Verbindung gebracht. Ursprünglich stand hier seit Anfang des 12. Jahrhunderts eine wesentlich kleinere, steinerne Burg. Gleichwohl hatte sie schon den Status als Verwaltungsmittelpunkt der Egerlandes inne (1135: Regio Egere). Sie wurde errichtet vom Markgrafen des bayerischen Nordgaues Diepold III. von Giengen und Vohburg, der später unter anderem das Kloster Waldsassen gründete (1133) — zum Schutz der beginnenden Kolonisation des Landes im Egerer Becken. Nach seinem Tod im Jahre 1146 ging sie in die Hände des Staufers Konrad III. über. Die Anlage in ihrer bisherigen Gestalt wurde abgerissen, um Platz für den Neubau der kaiser lichen Burg zu machen. Es ist zu vermuten, dass mit dem Bau der neuen Burg unmittelbar nach dem ersten Aufenthalt des Kaisers Friedrich Barbarossa in Eger 1179 begonnen wurde. Als der Kaiser vier Jahre später, Ende Mai 1183, für eine weitere Versammlung nach Eger kam, auf der er sich mit dem Münchener Kloster Schäftlarn über einen Besitztausch einigte und Bischof Konrad von Lübeck die Investitur verlieh, wurde die Egerer Burg zum ersten Mal ausdrücklich als Kaiserliche Burg bezeichnet. Mit dem Übergang zur Stauferpfalz gingen grundlegende Änderungen in Gestalt und Funktion der Burg einher. Sie wurde frühestens Ende der achtziger Jahre im 12. Jahrhundert fertig gestellt. Zu dieser Zeit standen bereits der Wohnbereich der Burg und die Befestigung mit dem Schwarzen Turm.
Die erste Erwähnung der einzigartigen Doppelkapelle stammt von 1213. In diesem Jahr wurde hier durch Friedrich II. die als »Goldene Bulle von Eger« in die Geschichte eingegangene Urkunde ausgestellt.Der letzte Kaiser, der sich auf der Burg aufhielt, war Sigismund von Luxemburg zwischen 1431 bis 1437, und der letzte Regent Georg von Podiebrad in den Jahren 1459, 1461 und 1467. In der Folge begann die Burg dann zu verfallen. Durch die Umgestaltung zur Festung während des Dreißigjährigen Krieges verlor die Pfalz viel von ihrer künstlerischen Anmut. Im 19. Jahrhundert restaurierte man einige Teile der Kapelle, der Palas jedoch war dem Verfall preisgegeben. 1895 ging die Ruine der Pfalz dann in den Besitz der Stadt Eger über, der seitdem die Pf ege und Unterhaltung der erhaltenen Bausubstanz obliegt.
Die Kirchen von Eger
Kirche St. Nikolaus
Die erste und älteste Egerer Kirche befand sich inmitten der Kaufmannssiedlung unterhalb der Burg am heutigen Platz Janské náměstí und wurde um das Jahr 1140 erbaut. Um die Kirche herum erstreckte sich ein Friedhof. Später wurde die kleine Kirche dann mit einer barocken Frontseite ausgestattet. Nach einem großen Feuer im nördlichen Teil der Stadt 1809 ist sie jedoch nicht mehr erneuert worden. Aus dieser Kirche stammte überdies ein Stein mit geheimnisvollen Zeichen, der jedoch Mitte des 19. Jahrhunderts verloren ging.
Die zweite Egerer Kirche wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts für die geplante Erweiterung der Stadt errichtet. 1258 kam sie unter das Patronat des Deutschen Ritterordens. Der erste Bau war eine dreischiff ge romanische Basilika mit vier Feldern und gebundenem Gewölbesystem. Im Osten befand sich ein quadratischer Chor mit zwei Türmen, die Westseite der Kirche schloss mit Querschiff und Hauptportal ab. Die Grundmauern der Türme deuten darauf hin, dass man ursprünglich zwei weitere Westtürme bauen wollte, was den Zusammenhang zwischen dem Egerer Bauwerk und dem Bamberger Dom von 1218 bestätigt. Von dem romanischen Gebäude sind die unteren drei Stockwerke der Türme, das Westportal sowie Teile des Nordportals erhalten. In die Außenmauer der früheren Nordf urhalle sind kleine romanische Plastiken eingemauert, die dem Eingang den Namen »Tor der sieben Brüder« gaben — sie stammen von der Turmfassade und wurden hier wohl erst beim spätgotischen Umbau eingesetzt, der auf den Brand 1270 folgte. Dabei wurde die Kirche zudem um ein neues und weites gotisches Presbyterium erweitert. Durch spätere Feuersbrünste kam es wiederholt zur Beschädigung der Türme und Dächer. Während der Belagerung im Jahre 1742 wurden die oberen Teile der Türme beschädigt und auf Vorschlag des gebürtigen Egeraners Balthasar Neumann 1747 durch barocke Aufbauten ersetzt. 1945 wurden die Türme bei den Kämpfen um Eger wieder beschädigt und nur provisorisch abgedeckt. Erst 2008 erhielten sie neue Kuppeln, die in ihrer Gestalt jenen aus dem Jahre 1869 nachempfunden sind.
Franziskanerkirche und -kloster
Bei Fertigstellung der Kirche St. Nikolaus ließ sich in Eger neben den Deutschherren noch ein zweiter kirchlicher Orden nieder — die Minoriten, Ordensbrüder des Heiligen Franziskus von Assisi. Aus 1247 ist der erste Egerer Ordensvorsteher überliefert und 1256 weilte der Bischof von Regensburg im nun erbauten Kloster. Die adeligen Gründer des Klosters waren Honnigar von Seeberg und Hecht von Neuberg. Der älteste Teil des Baus, die Sakristei, wird sogar auf die dreißiger Jahre des 13. Jahrhunderts datiert. Den allmählichen Aufbau des Komplexes unterbrach der große Stadtbrand in Eger 1270, in dessen Folge ein Großteil der heutigen Bausubstanz entstand: das Presbyterium (1285), die dreischiff ge Form und um 1330 dann auch der Kreuzgang sowie der prismenförmige Turm mit polygonalem Abschluss. Das erhaltene Kirchendach stammt vom Ende des 13. Jahrhunderts. Fünfzehn Jahre nach der Zerstörung der ersten Bauten wurde im Januar 1285 durch den Bischof von Regensburg in Anwesenheit von König Rudolf von Habsburg und zahlreicher hoher kirchlicher und adeliger Würdenträger des Reiches, die sich in Eger auf dem Fürstentag eingefunden hatten, eine neue Kirche mit dem Namen Mariae Verkündigung geweiht. Aus dieser Zeit ist auch eine Nachricht über die erste Hochzeit in dieser Kirche überliefert, als sich hier am 30. Januar 1285 — vier Tage nach der feierlichen Einweihung der Kirche — der böhmische König Wenzel II. mit Rudolfs Tochter Gutta vermählte.Nach den Hussitenkriegen verf el das Kloster. Mit der päpstlichen Bulle aus dem Jahre 1463 kam dann seine Reformierung in ein Franziskanerkloster. Es konnte so jedoch nicht der Krise des 16. Jahrhunderts entgehen (zwischen 1592 und 1603 stand es offenbar völlig leer). Nach der Niederschlagung des ständischen Aufstandes brach für die Gemeinschaft ein neuer Zeitabschnitt an — als Brennpunkt bei der Rekatholisierung der Stadt und begleitet von barocken Umbauten insbesondere des Konventes (1707—1733). Das Kloster wurde dann im Zuge der Reformen von Josef II. nicht aufgelöst, sondern verschwand erst im Jahre 1950.
Burgruine Königswarth
Über dem Kurort Bad Königswart steht zwischen Galgenberg (Šibeniční vrch) und Spitzberg (Špičák) eine mittelalterliche Burgruine. Das Gebiet um die Burganlage wurde schon am Ende des 12. Jahrhunderts von der Familie Hohenberg beherrscht, die bald einige Auseinandersetzungen mit dem in der Nähe gelegenen Kloster in Tepl hatte. Die Reste der Mauer zeugen vom Umfang der Vorburg und der oberen Burg. Hier bef nden sich gut erhaltene Reste eines Wachturmes sowie das Verlies. Die Burg Königswarth war ursprünglich eine königliche Gründung. Sie wurde von König Wenzel I. Přemysl noch vor Mitte des 13. Jahrhunderts gebaut und sollte, an der Grenze zwischen Westböhmen und dem Egerland gelegen, Handels- und Militärwege sichern. Auf der »Mautwiese« (Mýtná louka) gegenüber der Zugbrücke stand das alte Zollhaus. Vor 1287 besaß die Ministerialenfamilie Hertenberg aus Eger die Burg. Die Königswarther Linie der alten Familie hat bis zu dieser Zeit den Namen »de Kunigeswart« getragen, und ihr Wappen zeigt einen Schlagbaum. Anfang des 15. Jahrhunderts ist die Burg in den Besitz Heinrichs I. von Plauen gekommen. Die weiteren Besitzer waren die Grafen Schlick, die Herren von Gutstein und nach der Schlacht am Weißen Berg die Herren von Metternich, Winneburg und Beilstein. Die Zerstörung der alten Burg kam durch die harten Kämpfe zwischen den Schweden und den kaiserlichen Soldaten in den letzten Jahren des Dreißigjährigen Krieges. Im August 1647 war es zwar gelungen, den Feind zu verdrängen, doch im Oktober wurde die Burg Königswarth erobert und niedergebrannt. Die Burgruine lieferte dann in den 80er Jahren des 17. Jahrhunderts das Baumate rial für das Schloss.
Burg und Museum Petschau
Die Gründung von Petschau ist verbunden mit einer wichtigen Handelsstraße von Böhmen nach Deutschland, die damals von Luditz nach Eger führte. Um diese Straße zu sichern, wurde auf dem Felsen über der Tepl eine Festung für Wach- und Zollzwecke gebaut. Die Burg war der Mittelpunkt einer Herrschaft, zu der auch der größte Teil des Kaiserwaldes gehörte, wo schon lange Zeit Silber, Zinn und andere Metalle gewonnen wurden. Erstmals wurde die Herrschaft als Sitz des Boresch von Osek und Riesenburg im Jahr 1314 erwähnt. Aus dieser Zeit stammt — als wahrscheinlich ältester Teil der Burganlage — der Unterbau des runden Burgturms. Dieser wurde am Südende des Felsens hinter der alten Burgmauer gebaut. Aus dieser Zeit ist auch ein Großteil des vierstöckigen und viereckigen Wohnturmes erhalten. Im Osten schließt an den Turm die massive Burgmauer der Vorburg an, im Westen eine Burgmauer, die heute die gewölbte Stirnseite eines Wohnkerns bildet. Im unteren Teil des Turmes wurde im Jahr 1400 die gotische Burgkapelle »Maria Heimsuchung« gebaut, die ein Kreuzgewölbe hat. Am Anfang des 15. Jahrhunderts kam die Burg in den Besitz des Meißener Burggrafen Heinrich des Älteren von Plauen. Bei Umbauten Anfang des 16. Jahrhunderts wurde am gotischen Teil noch ein Renaissanceschloss angebaut, das sogenannte Pflugsche Palais (Pflugsche Häuser). 1623 wurde das Aussehen der Petschauer Burg durch die Abriss des mächtigen zylindrischen Burgturmes erneut verändert. Der Turm wurde radikal gekürzt und schrittweise von einem Wach- und Verteidigungsbergfried zu einem Aussichtsturm degradiert. Die letzten Baumaßnahmen hat es 1861—1865 nach Plänen der Architekten Josef Zítek und Josef Mocker gegeben.
Burgruine Hartenstein
Die Burg Hartenstein wurde um 1473 von Heinrich von Plauen als militärischer Stützpunkt errichtet. Im Jahre 1573 ist sie zum ersten Mal als wüst bezeichnet, jedoch durch Adam den Älteren von Stensdorf zumindest teilweise erneuert worden. Völlig verlassen blieb sie erst nach 1609, als sie dem benachbarten Engelhaus zugesprochen wurde.Die quadratische Burg nahm den gesamten Gipfel des einsamen Berges ein. Aus der umfangreichen Ringmauer ragten in der Mitte der drei Seiten halbrunde Batterietürme auf. Die westliche Seite schützte eine große polygonale Bastion, von welcher am Eingangstor wiederum ein kleinerer halbrunder Wehrturm aufstieg. An der südwestlichen Ecke stand ein kleiner Palas. Der Großteil der weiteren Gebäude, die den inneren Bereich umgaben, verschwand.
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Die Stadt Asch
Die Stadt Asch entwickelte sich aus einer kleinen, wohl im 13. Jahrhundert gegründeten Siedlung. Ihre erste urkundliche Erwähnung datiert bereits aus dem Jahr 1232, als der römische König Friedrich Asch und Selb Heinrich dem Älteren von Plauen und seinem Sohn Heinrich dem Jüngeren als Pfand übergab. Der nächste Beleg, in dem die Stadtkirche erwähnt ist, stammt von 1270. 1331 wurden Asch und Selb von König Johann von Böhmen wiederum den Herren von Plauen und ein Rest des Ascher Ländchens den Herren von Neuberg als Pfand übergeben. Die Plauener erbauten sich in Niklasberg einen Nebensitz. Um das Jahr 1400 kauften schließlich die Herren von Zedtwitz das ganze Gebiet, um es dann für mehr als 500 Jahre zu regieren.Unter dem Einf uss derer von Neuberg sowie derer von Zedtwitz entstanden im Gebiet um Asch verschiedene Herrschaftssitze. Als ältester gilt eine Festung, deren erste Erwähnung aus dem 16. Jahrhundert stammt. Im Jahre 1534 führte der damalige Besitzer Sebastian Zedtwitz hierbei den Titel »zu Asch« und bezeugte damit ihre Existenz. Allerdings ist der Standort heute nicht mehr genau zu bestimmen.
Stadt Adorf
Viele Dorfkirchen im Gebiet um Weida, Triptis und Gera stammen aus der frühen Herrschaftszeit der Vögte. Ihr Bau stand im Zusammenhang mit der kirchlichen Durchdringung der Region, die den Landesausbau des 12. und 13. Jahrhunderts begleitete. Zu nennen sind unter anderem Burkersdorf, Forstwolfersdorf, Frießnitz, Geißen, Grochwitz, Lusan, Schömberg, Seifertsdorf, Steinsdorf, Wetzdorf und Wöhlsdorf. Am heutigen Baubestand dieser Gotteshäuser sind trotz späterer Überformungen oftmals noch deutlich romanische Stilelemente zu erkennen. So deutet eine im Grundriss halbrunde oder polygonale Apsis auf einen Kirchenbau aus romanischer Zeit hin. Die Apsis schließt dabei entweder direkt an den Kirchensaal an, oder sie bildet zusammen mit Saal und eingezogenem Chorquadrat eine sogenannte vollständige Anlage. Auch die schmalen Rundbogenfenster sind typisch für die Romanik und lassen sich an einigen der massiven Kirchtürme entdecken. Die mittelalterlichen Dorfkirchen in Döblitz und Schüptitz werden in der Literatur zumeist als »Wehrkirchen« charakterisiert, da sie von einem Wall umgeben waren oder ihr Turm eine auskragende Form hat.
Schloss Schönberg
Die Burg von Schönberg am Kapellenberg lässt sich ab den 60er Jahren des 13. Jahrhunderts historisch fassen. Sie war die südlichste Wehranlage des sächsischen Vogtlandes an der Grenze zum böhmischen Königreich. Von 1485 bis 1945 war sie im Besitz der bedeutenden Adelsfamilie von Reitzenstein. Ab Ende des 15. Jahrhunderts erfolgte etappenweise der Umbau der Anlage zu dem Schloss in seiner heute bekannten Form. Der imposante achteckige Wartturm des Schlosses ist zusammen mit dem spätgotischen Erker der Südfront die architektonische Krönung des Herrenhauses. Im Innern des Schlosses beeindrucken vor allem die prächtigen Stuckdecken mit ihren mythologischen Darstellungen den Besucher.
Foto: Wikimedia Commons PeterBraun74 CC BY-SA 3.0
Schloss Voigtsberg, Oelsnitz
Der Bergfried von Schloss Voigtsberg in Oelsnitz ist das einzige erhaltene Teil aus der Gründungszeit der Burg zwischen 1230 und 1240. Die Befestigung war der Herrschaftsmittelpunkt der Herren von Voigtsberg, die hier eine Rodungsinsel anlegten. Neben dem zentralen Turm gehörten zur mittelalterlichen Burganlage, die in Vorburg- und Kernburg geteilt war, noch Palas, Ritter- und Hofstube, Kapelle, ein Boden, Kellergewölbe, eine Küche und natürlich massive Mauer- und Toranlagen. Nach kurzem Intermezzo unter böhmischer Herrschaft ging Voigtsberg 1327 an Vogt Heinrich III. von Plauen, der die zweigeschossige Kapelle St. Georg an der Ostseite der Wehrmauer bauen ließ. Im Vogtländischen Krieg 1354—1357 fiel Voigtsberg an die Wettiner und war fortan, fast durchgängig bis ins 19. Jahrhundert, Amtssitz. Das ließ die Anlage zu einem wehrbereiten Befestigungskomplex heranwachsen, der auch repräsentieren sollte. Nach Auflösung der Ämterverwaltung im Königreich Sachsen im 19. Jahrhundert wurde Schloss Voigtsberg zum Gefängnis. Aus dieser Zeit stammen die heutigen nördlichen Gebäude. Im 20. Jahrhundert diente die Anlage den verschiedensten Zwecken: als Durchschleusungslager in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg oder als Berufsschule zu Zeiten der DDR.
Kirche Schönbach
Die erste Besiedlung des Ortes Schönbach, heute Luby, wird zwischen 1100 und 1140 datiert. Damals wurde das Land als der »umliegende Wald« oder »Luber Ujest«/»Aujest« genannt. 1149 übergab Konrad II. das Land Vladislav II. Der schenkte es 1165 dem Kloster Waldsassen, dem es für die nächsten 200 Jahre gehörte. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde mit dem Bau der spätromanischen Kirche St. Andreas begonnen. Das Bauwerk gehört zu den ältesten sakralen Sehenswürdigkeiten Westtschechiens. Am selben Ort stand schon früher, um 1118, eine kleine Pfarre. Die erste urkundliche Erwähnung, als Eigentum des Klosters Waldsassen, stammt aber erst von 1184. Aus der romanischen Zeit ist nur der Turm erhalten. 1734 wurde die Kirche im barocken Stil umgebaut und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts saniert. Der Bau hat ein Langhaus und ein rechteckiges Querhaus, welche mit einem Kreuzgewölbe überspannt sind. Auf der Westseite bef ndet sich die Orgel, beidseits Emporen. Der Hauptaltar entstand Mitte des 18. Jahrhunderts. Er zeigt Statuen von Petrus und Paulus sowie ein Ölgemälde mit dem Heiligen Andreas. Die Seitenaltäre sind im Pseudorenaissancestil und stammen vom Ende des 19. Jahrhunderts.
Burg Wildstein
Die Siedlung Wildstein entstand unterhalb der romanischen Burg, die Ende des 12./Anfang des 13. Jahrhunderts als Ministerialburg des Klosters Waldsassen gegründet wurde. Der erste Besitzer war die Familie Notthafft. Die Burg wurde auf einem Granitfelsen in Form eines unregelmäßigen Rechtecks errichtet. Rund um die Anlage, die zu den ältesten Wasserburgen Tschechiens gehört, fließt der Soosbach. Das Bossenmauerwerk zeigt den Einf uss der Stauferarchitektur. Wahrscheinlich stammten die Baustoffe aus einem Werk in Eger. An Stelle des romanischen Palas stand später ein gotisches Bauwerk, getragen von einer mächtigen Säule. Von der rechten Seite des Burgturmes zog sich eine niedrige Burgmauer bis zur romanischen Burgkapelle, die viel höher als der Palas war. Ursprünglich hatte die Kapelle wahrscheinlich eine flache Decke. Später erhielt sie ein Kreuzgewölbe. Von der Empore sind über dem Krypta- und Kellereingang rechts des Portals ein größeres und ein kleineres romanisches Fenster erhalten (heute beide zugemauert). Unter der Burg befinden sich einige größere Räume mit Tonnengewölbe und romanischem und gotischem Mauerwerk. Es sind auch Reste des Altars in der Krypta und ein romanisches Portal erhalten.
Kirche Johannes des Täufers
Die Kirche Johannes des Täufers wurde durch den Deutschen Ritterorden gegründet. Die erste schriftliche Erwähnung eines Heinrich, Pfarrer (plebanus) aus Wildstein, stammt aus dem Jahr 1295. Zwischen 1564 und 1628 haben in Wildstein die Prädikanten der Lutheraner gedient, danach weltliche Herren, und 1645—1782 haben Dominikaner aus Eger das Pfarramt verwaltet. Zur Wende 17./18. Jahrhundert war die Kirche schon weitgehend zerstört. Anfang 1704 hatten die Herren Trautenberk beschlossen, die Kirche zu restaurieren. In den Jahren 1705—1709 begann der Umbau des ursprünglich gotischen Bauwerkes in den Barockstil. Die Bauherren waren Johann Wolfgang Braunbock aus Tepl und Adam Sandner aus Schönbach. Es handelt sich bei dem Bau um ein Langhaus mit einem rechteckigen Chor. Über dem Chor ist ein Turm mit doppelter Zwiebelhaube und einer Laterne. Auf dem Westteil des Daches bef ndet sich eine Glocke. Im Erdgeschoss wurden an den Seiten Portale mit Steingewänden eingesetzt. Das Hauptportal findet man auf der westlichen Seite, mit abgesetztem Anbau und mit einem Durchgang mit Tonnengewölbe. Über dem Portal bef ndet sich auf zwei Etagen der Chor. Das Interieur ist ein Saalbau mit Gewölbe, im Presbyterium mit Lünetten. Auf beiden Seiten des Altarraumes sind die Oratorien.
Friedhofskirche des Hl. Sebastian
Ursprünglich handelte es sich hier um einen gotischen Bau aus dem 14. Jahrhundert, der als Dank für die Bewahrung vor der Pest in den Jahren 1686—1689 umgebaut wurde. Weitere Umbauten wurden in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts vorgenommen. Die Kirche wurde damals renoviert und hat einen Glockenturm erhalten. In der Kirche bef ndet sich im Langhaus eine Balkendecke, auf der Holzdielen liegen, des weiteren eine hölzerne Empore mit Orgel und ein rechteckiges Presbyterium mit einem Kreuzrippengewölbe aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Im Kirchenraum findet man Grabsteine der Familien Wirsberg, Trauttenberg und Hertenberg aus der Spätrenaissance und dem Frühbarock mit Figural- und Wappenmotiven. Die Kirche ist in das Verzeichnis der Kulturdenkmale der Tschechischen Republik eingetragen. Heute gehört sie der Stadt, die sie nach und nach vollkommen rekonstruiert.
Burgruine Altenteich
Der erste Eintrag zur Burg stammt aus dem Jahr 1364. Sie gehörte damals dem Egerer Bürger Jan Rabe aus Mechelsgrün. Seine Familie besaß auch die benachbarte Burg Wildstein. Die Gründung der Burg wird auf die Wende 13./14. Jahrhundert datiert. Die Burg »Altenteich« stand auf einem Hügel und war von zwei Teichen umgeben. Diese Lage gab der Burg ihren Namen. Auf der anderen Seite wurde sie durch einen tiefen Graben mit Zugbrücke geschützt. Im 15. Jahrhundert wurde die Burg abgerissen und das Hauptgebäude in seine endgültige Form umgebaut. Die folgende Zeit brachte einige Änderungen im Stil der Renaissance. Weitere Inhaber der Burg waren bis zum Jahr 1633 die Herren von Trautenberg, später die Pergels aus Perglas und die Wilhelms. Nach einem Brand 1792 wurde die Burg nicht mehr genutzt und ist dann verfallen. Einzige Ausnahme war die wirtschaftliche Nutzung des Nordpalas. Die Besitzer sind in das nahegelegene Schloss umgezogen. Der südöstliche Teil des Objekts ist nach einem Blitzschlag eingestürzt und wurde nur teilweise rekonstruiert. Die Burgmauer war bis in die 1960er Jahre relativ gut erhalten. Das Mauerwerk wurde aber nicht erhalten und der größte Teil ist eingefallen.
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Vogtlandmetropole Plauen
Plauen ist neben Weida, Gera und Greiz einer der zentralen Orte im mittelalterlichen Herrschaftsgebiet der Vögte. Durch den Aufstieg zur bedeutenden Industriestadt im 19. Jahrhundert und die schweren Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg erschließt sich die mittelalterliche Stadtanlage erst auf den zweiten Blick. Schon 1122 wird die Stadtkirche St. Johannis als Pfarrkirche des Dobnagaues erstmals urkundlich erwähnt. Baumerkmale aus dem Mittelalter f nden sich an ihr noch im Bereich der Turmfenster und an der im 14. Jahrhundert errichteten Kapelle der Vögte. Sonst hat die Kirche die Gestalt einer spätgotischen Hallenkirche mit Netzgewölbe und barocken Turmhauben aus dem 17. Jahrhundert. Die Kirche St. Johannis wurde 1224 dem Deutschen Orden übertragen, der in Plauen eine große Komturei errichtete. Von diesem Komturhof ist nur das Konventsgebäude — unterhalb von St. Johannis — erhalten, das zu den bedeutendsten Baudenkmalen des Deutschen Ordens in Mitteldeutschland gehört. Es wurde nach schwerer Zerstörung im Weltkrieg in den vergangenen Jahren vereinfacht wieder aufgebaut und wird für Kulturveranstaltungen genutzt.
Ruinen Wiedersberg und Burgstein
Oberhalb des gleichnamigen Ortes liegt die Ruine der Burg Wiedersberg, die im Jahre 1267 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Grabungen datieren die Burg auf die Zeit um 1200. Mit den Herren von Wiedersberg als Burgmannen gehörte die Burg zur Verwaltungshoheit der Vögte von Plauen. Im Zuge des Vogtländischen Krieges (1354—57) gelangte sie an die Wettiner. Nach Osten durch zwei Halsgräben und zwei rechteckige Türme gesichert, im Westen durch eine bogenförmige Mauer beschützt, hatte die Spornburg ein hohes Maß an Wehrhaftigkeit. Die beiden Ruinen am Burgstein sind zwei ehemalige Wallfahrtskirchen aus dem Spätmittelalter. Eine angebliche Marienerscheinung 1474 machte den Burgstein zum Wallfahrtsort. Da hier die Diözesen Bamberg und Naumburg aneinandergrenzten, beanspruchten beide Bistümer die Einnahmen aus der Pilgerfahrt für sich. Wegen dieser Konkurrenz entstanden zwei Kirchen in unmittelbarer Nachbarschaft. Mit der Reformation verloren sie ihre Bedeutung und verfielen schließlich. Heute — nach der Beseitigung der innerdeutschen Grenze, die eine Besichtigung der Ruinen jahrzehntelang verhinderte — können Ausflügler und Wanderer die historische Stätte in ihrer malerischen Umgebung wieder genießen — und einen Abstecher zum Wohnhaus des Malerpoeten Hermann Vogel im nahen Krebes machen.
Schloss Heinersgrün
Das imposante Schloss Heinersgrün dominiert bis heute den Ort. Ein Adelssitz wird erstmals 1296 urkundlich erwähnt. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts und wieder ab 1785 waren Schloss und Gut im Besitz der vogtländischen Adelsfamilie von Feilitzsch. Früher war das Schloss ein dreigeschossiger Rechteckbau mit zwei vorgelagerten Rundtürmen. Nach einem Brand 1920 bauten die Nachfahren der Familie das Schloss mit einigen Veränderungen wieder auf: Die beiden Türme an der Westfront erhielten ihre Zwiebelhauben und überragen, nachdem ein viertes Geschoss hinzugekommen war, das Haus bis heute. Ebenfalls an der Westseite entstand der rechteckige, treppenturmähnliche Anbau.
Burgruine Neuberg
Anfang des 13. Jahrhunderts ließen sich östlich von Asch die Herren von Neuberg nieder und errichteten unmittelbar darauf auf einem hohen Felsvorsprung eine neue Burg. Deren erste urkundliche Erwähnung stammt aber erst aus dem Jahr 1288, als der König sie den Herren von Plauen zu Lehen gab. Bald kehrte sie jedoch in die Hände der Neuberger zurück und blieb dort bis zu deren Aussterben im Mannesstamm 1395. Damals kam sie aufgrund der Heiratspolitik an die Herren von Zedtwitz.Der hohe, zylindrige Turm, der bis heute erhalten ist, stammt sehr wahrscheinlich aus dem 14. Jahrhundert. Er hatte insgesamt vier Stockwerke. Man stieg über eine Leiter zum Eingang, der sich etwa acht Meter über dem Erdboden befand; es handelte sich um eine enge (68 cm) und hohe (2,20 m) Öffnung, von wo aus ein Gang durch die dicke Mauer zu einem kleinen, runden Raum führte. In ungefähr vier Meter Höhe endete er in einem flachen Gewölbe — mit einem kleinen, runden Loch als Zugang zu den höheren Stockwerken des Turms. Darüber lag ein größerer Raum mit einer Schießscharte. Ganz oben befand sich eine Galerie mit kleinem Dach, wo die Wache umherging, und ein Raum mit fünf Aussichtsfenstern.
Über ihm war ursprünglich eine Bedeckung, jedoch fehlt dieses Dach schon auf dem ältesten Bild der Burg von 1630. Höchstwahrscheinlich fiel es dem großen Feuer im Jahre 1610 zum Opfer. Danach verlor die alte Burg Neuberg ihre Bedeutung als Mittelpunkt der bis dato einheitlichen Herrschaft derer von Zedtwitz über das Ascher Ländchen und verfiel schließlich.
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Etappe 3: Schleiz >> Burgk >> Mühltroff
Bergkirche Schleiz
Die Bergkirche »Unser Lieben Frauen« ist das weithin sichtbare historische Wahrzeichen von Schleiz. Wer sie durch das gut erhaltene romanische Westportal betritt, wird nicht nur von der Dimension des Kirchenschiffes mit seinem Netzrippgewölbe und der farbigen Deckengestaltung beeindruckt sein, sondern auch von der überbordenden Innenausstattung.Schon im Mittelalter diente die damalige Kapelle, die vom Deutschen Ritterorden betreut wurde, als Grablege der Vögte von Gera. Davon zeugt bis heute die mit hoher künstlerischer Fertigkeit ausgeführte Sandsteintumba Heinrichs des Mittleren (gestorben 1500). Weiterhin sind sehr prächtige Epitaphien hervorzuheben, die für Mitglieder der reußischen Herrscherfamilie, aber auch für Schleizer Bürger und Geistliche gestiftet wurden. Vervollständigt wird die Innenausstattung durch reich verzierte Kirchenstände und Emporen, einen Orgelprospekt mit Flügeltüren, den barocken Kanzelkorb und einen Hochaltar aus dem Jahre 1634.
Fürstliche Residenzen Lobenstein und Ebersdorf
Die gut erhaltene Residenzarchitektur der älteren Linie Reuß in Greiz und Burgk findet bei der jüngeren Linie ihr Pendant in Bad Lobenstein und Ebersdorf. In beiden Orten ist jeweils ein Ensemble aus herrschaftlichem Schloss, Nebengebäuden der Hofhaltung (unter anderem Kutsch- und Wagenremise, Wachgebäude, Pavillon) und repräsentativer Parkanlage erhalten. Das »Neue Schloss« in Bad Lobenstein entstand unter Graf Heinrich XV. zwischen 1714 und 1718 im Stil des Barock und beherbergt heute ein Museum. Die ursprünglich barocke Anlage des Ebersdorfer Schlosses vom Ende des 17. Jahrhunderts wurde von 1788 bis 1792 durch Christian Friedrich Schuricht klassizistisch umgebaut. Auch die ehemals barocke Parkanlage ist im 19. Jahrhundert zu einem englischen Landschaftspark umgestaltet worden. Sie hat einen wertvollen alten Baumbestand. Ein Zeugnis für die pietistische Frömmigkeit an den reußischen Grafenhöfen ist die Herrnhuter Brüdergemeine in Ebersdorf. Sie entstand nach der Hochzeit der Gräfin Erdmuthe Dorothea von Reuß-Ebersdorf mit Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf 1722.
Schloss und Museum Burgk
Schloss Burgk, hoch über der Saale gelegen, ist eine der am vollständigsten erhaltenen Burganlagen auf dem Kulturweg der Vögte. Die Vögte von Gera bauten die Burg im 15. und 16. Jahrhundert aus mit Palas, Kapelle, Bergfried, Torhaus, zwei Wallgräben und einer starken Schildmauer samt Eckbastion und Flankierungsturm. Nach dem Aussterben der Geraer Vögte erbten die Reußen die Anlage und nutzten sie als Residenz, später als Sommerfrische und Jagdschloss. Die Räume, die zahlreiche Veränderungen erfahren haben, spiegeln die Repräsentationsbedürfnisse ihrer adligen Besitzer, aber auch den Zeitgeschmack der Epochen wider. Bis 1945 blieb Burgk im Besitz der fürstlichen Familie Reuß älterer Linie. 1952 wurde das Museum eingerichtet, das seitdem kulturgeschichtliche und künstlerische Ausstellungen zeigt. Die 1743 von Gottfried Silbermann geschaffene Orgel in der reich geschmückten Schlosskapelle wird regelmäßig für Konzerte genutzt. Schloss Burgk ist idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in die waldreiche Umgebung, etwa zum romantischen Sophienhaus, zur Talsperre Burgkhammer oder zur überdachten Holzbrücke, die unterhalb des Schlosses über die Saale führt.
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